Wie auch bei uns haben Organisationen, die im positiven Sinne „in die Jahre kommen“ die Chance die Absolventinnen und Absolventen zu binden – auch um des lieben Geldes willen.
So auch im CMS.
Seit einiger Zeit, deutlich durch den Pastor Dr. Thomas Babu initiiert und aktuell gefördert, bestehen/entstehen rund um die verschiedenen Organisationseinheiten Freundeskreise. Im wesentlichen sind sie selbstorganisiert und dienen neben der Möglichkeit der Begegnung der Organisation finanzieller Ressourcen für die weitere Arbeit.
In einem Heim bei CMS aufgewachsen zu sein, die Unterstützung erlebt und als Kraftpaket für den weiteren Lebensweg dabei zu haben – das haben sicher nicht alle „auf Dauer“ für sich so „verbucht“. Auch hier gibt es immer wieder Schwierigkeiten mit der Akzeptanz von Pflichten, die ganz natürlich mit den Rechten einhergehen. Das zeigt sich z.B bei den Kontrakten rund um die Ausbildungsstellen und Studienmöglichkeiten. Nicht jede/r ist bereit den vereinbarten Zeitraum, mit Gehalt!, im CMS zu arbeiten, sondern will früher aus dem Kontrakt raus.
Über die Treffen wird zunehmend ein Generationenvertrag gepflegt, nun in der 6. Generation – die Ehemaligen besuchen die aktuell in den Heimen lebenden Kinder; sie kochen für sie, gehen finanzielle Patenschaften ein, zeigen ihr einstiges Bett und stolz ihr heutiges Moped. Die Kinder begreifen sprichwörtlich, was werden kann – das ist auch ausführlich Gegenstand des Gottesdienstes und anschließender Gespräche. Inwieweit Entwicklungen im CMS und Einblicke in die aktuelle Arbeit und Probleme gegeben werden – das kann ich nicht nachvollziehen, da nicht verstehbar. Zumindest das Vorbereitete hat seinen Platz nicht finden können.
Familienanghörige kommen mit zum Treffen dazu: „hier bin ich großgeworden“ oder „hier sind wir großgeworden“ – denn wie immer wieder im Leben, entstehen auch im CMS Lebensgemeinschaften und noch besser das eine oder andere Mal auch Lebensarbeitsgemeinschaften – im CMS aufgewachsen, ausgebildet, nun dort für CMS in Arbeit und verheiratet mit jemand aus CMS – Familien/Lebensplanung der „erweiterten Art“ – CMS als Ort, Gemeinschaft und Zusammenhalt zu erleben und im Sinne der Gründer und Statuten, dank Gottes Kraft und Segen.
Ob der Generationenvertrag stark genung sein kann innerhalb Indiens tragfähige Strukturen weiter zu entwickeln, die die Focusierung auf die individuelle Begleitung eines Kindes über eine Patenschaft erweitert, um Strukturen in Betreuung, Bildung und Beratung zu sichern – das wird sich weisen.
Eine strukturell, inhaltliche Auseinandersetzung erweitert sicher zukünftig die Perspektiven, der sehr berührenden, freudigen, persönlich gehaltenen Jahrestreffen!
Bernd Bareis
Die Alumni – Gruppen sehe ich als die Früchte und nachhaltigkeit unserer Arbeit an. Sie geben unserer
Arbeit in Indien einen sehr großen Rückhalt und Anerkennung in der Gesellschaft. Die Ehemaligen sind oft großes Vorbild für die Kinder. Denn Sie zeigen ganz praktisch, was man durch Fleiß und Gemeinschaft erreichen kann.